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Ich glaube an die Gewaltlosigkeit als einziges Heilmittel.  (Mahatma Gandhi)

 

 

 

 

Was ist das für eine Gesellschaft, wo der Wert eines Menschen in erster Linie an seinem ökonomischen Nutzen gemessen wird???

Obdachlose und Bettler frieren,
Alkoholiker und Yunkis krepieren.
Milliardenspritzen für marode Banken,
Kürzungen für die Armen und Kranken.

 

Waffendeals, die Menschen töten,

fangt ihr an jetzt zu verblöden.

Politik ganz zweifelsfrei,

oft am eigenen Volk vorbei.

 

Mädchen gehen auf den Strich,
seht ihr denn das Elend nicht.
Managergehälter und Diäten,
Ihr den Fisch und wir die Gräten.

Braune Brühe Nazidreck,
zu viele schauen einfach weg.
Gesindel kann sich profilieren,
Politiker, die nichts kapieren. 

Korruption und Amtsmissbrauch
dieses Land steht auf dem Schlauch
versteckt in Rundfunk und der Presse
bekommt das Volk eins auf die Fresse.

 

In einer modernen Sklaverei
verstummt so mancher verzweifelte Schrei.
Arroganz, Egoismus und Gleichgültigkeit,
machen sich wie eine Seuche breit.

 

Es ist endlich Zeit zu handeln,
nicht angepasst herumzuwandeln.
Besser ist es aufzustehen
als gebückt zugrunde gehen.


TS/2009

 

 

 

Der Obdachlose Werner G.

 

In einem Abbruchhaus am Ende der Allee

lebte der Obdachlose Werner G.

Zwei Pappkartons, eine verlauste Matratze

gegen die Einsamkeit eine herrenlose Katze

und sein verdammtes bisschen Leben

das war ihm bis dahin noch gegeben

Oft sah man ihn an der Ecke stehen

und Leute, die vorübergehen

hielten ihn für ein Stück Dreck

oder schauten einfach weg

Manche meinten es auch gut

füllten seinen schmutzigen Hut

mit ein paar Cent, selten mehr

und Werner G. bedankte sich sehr

Seine Katze hat neben ihm gelauert

wurde natürlich sehr bedauert

Ihr Schicksal schien viele Menschen zu bewegen

auch mal einen Euro mehr zu geben

Noch oft sah man sie so gemeinsam

zusammen waren sie nicht einsam

bettelnd an der Ecke stehen

die Katze und den Werner G.

Bis eines Tages der Winter kam

und beide froren sie fortan

Obwohl sie sich gegenseitig wärmten

von vollem Bauch und heißem Ofen schwärmten

machte ihnen die Kälte jetzt mehr zu schaffen

als die Leute, die tagtäglich gaffen

Eine feine Dame nahm sich endlich mal ein Herz

fühlte mit, den wirklich großen Schmerz

Bevor sich all das noch verschlimmert

versprach sie freundlich sich zu kümmern

Gleich am nächsten Tag, man sollte es kaum glauben

alle sahen es mit eigenen Augen

löste sie ihr Versprechen ein

es kamen Leute vom Tierschutzverein

Die befreiten das Kätzchen aus seiner Not

aus Angst es wäre vielleicht sein Tot

von Kälte, von Hunger, von Einsamkeit

und lieferten es ins Tierheim ein

Bald darauf, da staunten die Leute

wo war denn der Werner G. nur heute

Seine Ecke war leer und schneebedeckt

keiner der bittend die Hand ausstreckt

Zur gleichen Zeit einige Meter weit weg

findet man nur mit Zeitung bedeckt

auf einer Parkbank erfroren in Kälte und Schnee                                   

den Obdachlosen Werner G.

 

TS/1998

 

  

 

Am Himmel sind die Wolken trübe

 

Am Himmel sind die Wolken trübe,

Wind und Regen zur Genüge.

Ich sehne mich nach Sonnenstrahlen,

die bunte Regenbogen malen.

Wo ist der Himmel voller Sterne,

ich habe den Anblick doch so gerne.

Wie Diamanten in der Nacht

haben sie alles zum Leuchten gebracht.

Nur noch rabenschwarzes Dunkel,

kein Silbermond am Himmel funkelt.

Den finsteren Weg erhellt er nicht,

mir fehlt so sehr sein schönes Licht.

Den letzten Stein kurz übersehen,

nun kann ich nicht mehr vorwärtsgehen.

Entmutigt auf dem Boden liegen

muss ich mich wieder mal verbiegen,

um aufrecht neu zu orientieren

und den Halt nicht ganz verlieren.

Die Last auf den Schultern ertrage ich nicht,

das bringt mich aus dem Gleichgewicht.

Die Sicht ist viel zu sehr getrübt

nach vorn zu schauen, hat nicht genügt.

Auf Gerechtigkeit zu zählen

und den falschen Weg zu wählen,

weil man Hindernisse scheut

habe ich bitterlich bereut.

Noch etwas zaghaft und gebückt

wage ich den nächsten Schritt.

Ich stehe wieder auf den Beinen

die Sonne beginnt ganz schwach zu scheinen

mein Blick der Klarheit jetzt bekommt

gerichtet auf den Horizont.

 

TS/2018

 

 

 

 

 

Sterbendes Laub

 

Von einst blühenden Blumen und Bäumen

fällt sterbendes Laub.

Selbst der Regenbogen zeigt sich nur schwarz-weiß.

Aus dunklen Wolken

fallen kalte Regentropfen

die sich mit Tränen mischen.

Das Grau des Alltags

umschlingt unsere Körper,

wie Spinnennetze Gefühle isolierend.

Gefangen im Netz der Trostlosigkeit

strecke ich dir meine Hand entgegen.

Aber zu fest sitzen die Fesseln

die mich hindern dich zu erreichen.  

Jetzt fallen deine Worte auf mich herab,

wie glühende Kohlen brennen sie auf meiner Seele.

Deine Blicke stechen mitten ins Herz,

das so lange nur für dich geschlagen hat.

Der Schmerz zwingt mich in die Knie.

Am Boden liegend noch, sehe ich

mit letzter Hoffnung in dein Gesicht.

Aber das Leuchten deiner Augen,

wie in längst vergangenen Tagen

ist erloschen.

Schwer fällt es wieder aufrecht zu stehen,

mich von dir fortzubewegen.

Schleppenden Schrittes gegen den Sturm

höre ich deine Rufe nicht mehr.

Der Wind trägt sie mit dem sterbenden Laub

der einst blühenden Blumen und Bäume davon.

 

TS/2022